Rechtsanwalt Thorsten Blaufelder

Kanzlei Blaufelder
71638, Ludwigsburg
25.07.2017

Denken mit dem Bauch? Das „Bauchgehirn“

In unserem Bauch befindet sich eine weitere Schaltzentrale, ein Nervensystem, das ähnlich aufgebaut ist wie das Gehirn in unserem Kopf. Wissenschaftler und Mediziner bezeichnen es als enterisches Nervensystem oder schlicht als „Bauchgehirn“.

„Katzenhirn“ im Bauch

Das „Bauchgehirn“ besteht aus etwa 100 bis 200 Millionen Nervenzellen; so viele Nervenzellen hat in etwa eine Katze. Die Nervenzellen in unserem Bauch regulieren weitgehend selbständig die Verdauung. Dies hat den Vorteil, dass sich das Gehirn im Kopf mit anderen Aufgaben befassen kann.

Kommunikation zwischen den beiden Gehirnen

Beide Gehirne tauschen Informationen über die sog. Darm-Hirn-Achse aus. Das Bauchgehirn meldet zum Beispiel, ob wir satt sind oder hungrig. Auch Schmerzen und Unregelmäßigkeiten im Verdauungstrakt werden nach oben gemeldet. Auch wenn wir diese Kommunikation zum Teil bewusst mitbekommen; die meisten Informationen fließen jedoch unterschwellig. Übrigens hat der Bauch dem Kopf mehr zu sagen als umgekehrt, rund 90% aller Infos gehen von unten nach oben. Vieles davon gelangt über den Vagus-Nerv in die Hirnregion, die für Emotionen zuständig sind, das sog. limbische System. So könnte unser Bauchgehirn auch unser Wohlbefinden beeinflussen – und darüber vielleicht sogar unsere Entscheidungen. Einige Wissenschaftler vermuten, dass wir Empfindungen des Bauchhirns speichern wie in einer Bibliothek. Steht eine Entscheidung an, sucht das Gehirn nach ähnlichen Situationen und überprüft die Empfindung dazu. Die Entscheidung selbst fällt aber der Kopf.

Früheres Entdecken bestimmter Krankheiten

Forscher untersuchen derzeit, ob Krankheiten, deren Fokus auf das Gehirn im Kopf ausgerichtet waren, in Wirklichkeit auch das Bauchgehirn betreffen – z. B. Parkinson. Tatsächlich fanden Wissenschaftler im Nervensystem des Bauches von Parkinsonpatienten ähnliche Veränderungen wie im Kopf. Überraschender Weise treten die charakteristischen Nervenschädigungen im Bauchgehirn früher auf als im Kopfgehirn. Parkinson-Patienten leiden häufig unter Magen-Darm-Beschwerden, lange bevor die Krankheit im Kopf ausbricht. Diese Erkenntnis könnte künftig helfen, Parkinson früher und einfacher zu erkennen. Die Forschung zur Bedeutung des Bauches steht noch am Anfang, und Vieles ist noch ungewiss.

Fazit

Unser Bauch ist mehr als nur ein Verdauungsorgan…

Wer sich ausführlicher über das Thema informieren möchte, findet bei Michael Schemann aus Hannover detaillierte Auskünfte über das enterische Nervensystem.

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