Was sind die Argumente für das konkrete Honorar? Wer nach dem RVG abrechnet tut sich hier leicht und verwist auf das Vergütungsverzeichnis um Transparenz zu leben. Wer allerdings ein höheres Honorar vereinbaren will, der braucht gute Argumente, so dass der Mandant am Ende zufrieden ist und das vereinbarte Honorar gerne bezahlt.
Ziel des Honorargesprächs ist es, den Mandanten davon zu überzeugen, dass die anwaltliche Leistung das geforderte Honorar wert ist. Gute Mittel bzw. Argumente um den Mandanten zu überzeugen sind: Fachwissen und die Erfahrung des Rechtsanwalts, die sich in Lösungsvorschlägen und Handlungsempfehlungen niederschlagen, Interesse an dem konkreten Fall und genügend Zeit für die Sachbearbeitung.
Der Mandant will, dass der Rechtsanwalt sich ausreichend Zeit für die Bearbeitung seines Falles nimmt. Er weiß, dass der Erfolg zu einem Großteil von dem Zeitaufwand abhängt, den der Rechtsanwalt in die Bearbeitung des Falles investiert.
Da es dem Mandanten in erster Linie um die Lösung seines Problems, d. h. um den Erfolg geht, ist er erfahrungsgemäß bereit, mehr als die gesetzlichen Gebühren zu zahlen, damit sich der Rechtsanwalt ausreichend Zeit für Sachbearbeitung nehmen kann um in der Sache erfolgreich zu sein. Dass sich der Rechtsanwalt genügend Zeit für die Bearbeitung des Falles nehmen will, beweist dem Mandanten außerdem das Interesse des Anwalts an seinem Problem und die Motivation des Anwalts, dieses Problem erfolgreich zu lösen.
Verfügt der Rechtsanwalt über eine hohe Reputation oder ist er als Spezialist ausgewiesen, wird der Mandant die Qualifikation und die Erfahrung unterstellen. In anderen Fällen muss der Rechtsanwalt versuchen, den Mandanten im Honorargespräch von seiner Qualifikation und Erfahrung überzeugen, indem er Ideen und Vorschläge zur Problemlösung liefert und Erfolg versprechende Handlungsmöglichkeiten aufzeigt.