In den letzten Tagen ging es hier mehrfach um Preispolitik für Anwältinnen und Anwälte. Daher stellt sich wohl die Frage aus der Überschrift. Ist es so? Können stagnierende Kanzleiumsätze tatsächlich schon dadurch angekurbelt werden, dass man sich eine eigene Preispolitik gibt?
Ich sage: Ja! Meiner Ansicht und Erfahrung nach ist das so!
Dazu ist entscheidend, was passiert, während man sich eine eigene Preispolitik ersinnt. Das wichtigste ist, dass man währenddessen gezwungen wird, sich als Kanzlei ein Profil zu geben, sich zu überlegen, wo man hin will. Erst wer sich darüber im klaren ist, kann diese Vorstellungen dann in ein konkretes Preismodell umwandeln und dieses dann kommunizieren. Sich eine Preispolitik zu geben bedeutet somit im ersten Schritt nichts anderes, als sich eine Vision zu geben.
Mit dieser Vision sind die nächsten Schritte dann logisch: Welche Diensleitungen folgen aus dieser Vision? Wieviel können und sollen sie kosten? Wie stelle ich dies nach außen hin dar?
Die Profite, die eine Kanzlei aus diesen Schritten ziehen wird, können sich sehen lassen und sind bei weitem nicht nur rein finanzieller Natur, auch wenn sich viel davon natürlich am Ende positiv auf das Honorar auswirken kann. Auch Mandanten werden es nämlich zu schätzen wissen, dass sie eine klare Ansage bekommen, was sie von der Kanzlei zu erwarten haben und zu welchem Preis.