Rechtsanwältin Franziska Richardt

Kanzlei Momen
52070, Aachen
Rechtsgebiete
Strafrecht Verkehrsrecht Familienrecht
16.10.2012

Keine Blitzer mehr auf Schweizer Autobahn?

Eine jüngst in der Unfallzeitung veröffentlichte Kurzmeldung sorgt bei Temposündern für Freude und bei allen anderen für heftiges Kopfschütteln. Denn laut der schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) sollen Blitzer auf schweizer Autobahnen abgebaut und somit Abschnittstempokontrollen der Vergangenheit angehören.

Begründung: Blitzer sind nur an Unfallschwerpunkten gerechtfertigt.

Gut, solche Forderungen kommen auch immer wieder einmal auch in Deutschland vor. Gerade Automobilclubs machen sich für die Rechte von Autofahrern stark und sind die ersten, die sich erheben, wenn etwas zu Lasten der Autofahrer angedacht wird (siehe City-Maut).

In der Schweiz ist dies anders. Dort hat das Schweizer Parlament (Nationalrat) bereits der Änderung zugestimmt. DAs bfu argumentiert weiter, dass Tempokontrollen an Nicht-Gefahrstellen Autofahrer irreführen und somit zu mehr Verkehrsunfällen sorgen. Der Vorschlag wird gesetzlich verankert, sollte der Ständerat (Vertreter der Kantone, ähnlich unserem Bundesrat) dem Entwurf zustimmen. Damit könnte das Vorgehen auf schweizer Autobahnen durchaus auch von deutschen Autofahrerlobbyisten aufgegriffen werden. Spätestens dann, wenn das Schweizer Modell tatsächlich Schule macht. Gerade von denjenigen, die in Tempokontrollen eher eine Geldmacherei denn eine effektive Maßnahme zur Unfallverhütung sehen.

Auf schweizer Autobahnen sind im vergangenen Jahr 919 Menschen schwer verletzt und 99 Personen getötet worden.