Rechtsanwältin Franziska Richardt

Kanzlei Momen
52070, Aachen
Rechtsgebiete
Strafrecht Verkehrsrecht Familienrecht
10.11.2012

Auto verkaufen, ohne aus dem Haus zu gehen

Wer sein Auto verkaufen möchte, der geht in der Regel zunächst die klassischen Wege des Gebrauchtwagenverkaufs ab:

  • Kleinanzeigen in der lokalen Presse
  • Kleinanzeigen in der überregionalen Presse
  • Hinweis an das Fahrzeugfenster

Internetaffine Menschen schalten zudem Anzeigen auf Gebrauchtwagenportalen. Wird der Preis dabei zu hoch angesetzt, meldet sich wochenlang keiner. Ist er halbwegs für Händler akzeptabel, melden die sich schon gleich mit der ersten verkauften Zeitung. So kann es durchaus vorkommen, dass man um 4 Uhr morgens schon aus dem Bett geklingelt wird.

Diese Vorgehen ist angebotsgetrieben, d.h. der Anbieter (Fahrzeugverkäufer) bestimmt den Preis und geht damit an die Öffentlichkeit.

Es gibt aber auch einen zweiten Weg. Wer sein Auto verkaufen möchte und sich den ganzen Trubel um Preisfindung etc. ersparen will, sucht lokale Händler auf und holt sich ein Angebot ein. Diese Vorgehen ist nachfragegesteuert, d.h. der Nachfrager anch gebrauchten Fahrzeugen gibt einen Preis vor.

Auch ein solches Vorgehen muss nicht nur auf lokale Händler beschränkt sein. Im Internet gibt es Händler, denen sie ihre Fahrzeugdaten nennen und ein Angebot erhalten. Die Seite sicher-autofahren.de ist beispielsweise so eine Seite. Der genaue Ablauf ist wie folgt:

  1. Sie übermittelne telefonisch oder per Kontaktformular die Fahrzeugdaten
  2. Es wird ihnen ein Kaufpreis genannt
  3. Wenn er ihnen zusagt, kommt ein Kaufvertrag zustande
  4. Ihr Fahrzeug wird zu einem abgesprochenen Termin abgeholt und abgemeldet
  5. Sie erhalten den vertraglich vereinbarten Preis vor Ort

Für Menschen wie mich, die in der Regel wenig Zeit zu verschenken haben, ist dies ein sehr sinnvoller Service. Gerade wenn auch Fahrzeuge mit Unfall- oder Motorschäden durchaus angekauft werden. Für diese findet man sonst sehr schwer einen Käufer.

Wichtig bei solchen Ankäufern im Netz ist, ob es sich um ein seriöses Unternehmen handelt. Hierzu sollte man sich zunächst die Informationen im Impressum anschauen. Bei der o.a. Firma handelt es sich um eine GmbH, d.h. es muss ein Handelsregistereintrag vorliegen. Diesen kann man mittlerweile auch online einsehen und sich so ein Bild über deren liquide Mittel und deren Kapitalbestand machen. Sollte dieser gering sein, sollte man bei höheren Verkaufssummen vorsichtig sein.

Auch sollte man sich beim Durchlesen des Kaufvertrags ausreichend Zeit nehmen. Bei zugesandten Verträgen ist dies kein Problem. Vor Ort vernachlässigt man diesen Schritt gerne einmal und unterschreibt ohne zu wissen, welche Pflichten man damit eingeht.

Ein weiterer, zu beachtender Punkt sind Kundenmeinungen und vor allem die Aktualität dieser. Sie geben Aufschluss darüber, wie zufrieden andere Kunden mit dem Dienst waren.

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