Bitcoin (englisch für „digitale Münze“) ist ein weltweit verfügbares dezentrales Zahlungssystem und der Name einer digitalen Geldeinheit.[3][4]Überweisungen werden von einem Zusammenschluss von Rechnern über das Internet mithilfe einer speziellen Peer-to-Peer-Anwendung abgewickelt, so dass dabei keine zentrale Abwicklungsstelle – wie im herkömmlichen Bankverkehr – benötigt wird. Die Guthaben der Teilnehmer werden in persönlichen digitalen Brieftaschen gespeichert.[5] Der Marktwert von Bitcoins ergibt sich aufgrund von Angebot und Nachfrage.[6]
Bitcoin wurde 2008 in einem White Paper unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto erstmals beschrieben[7] und 2009 eine entsprechende Open Source Referenz-Software veröffentlicht.[8] Das Bitcoin-Netzwerk basiert auf einer von den Teilnehmern gemeinsam mit Hilfe der „Bitcoin-Core“-Software[9] verwalteten dezentralen Datenbank, in der alle Transaktionen verzeichnet werden. Die einzige Bedingung für die Teilnahme ist der Betrieb eines Bitcoin Core, alternativ kann auch einer der Online-Dienste genutzt werden (z. B. für mobile Geräte). Dadurch unterliegt das Bitcoin-System keinen geographischen Beschränkungen – außer der Verfügbarkeit einer Internetverbindung – und kann länderübergreifend eingesetzt werden.
Mit Hilfe kryptographischer Techniken wird sichergestellt, dass nur der Eigentümer der Bitcoins Transaktionen vornehmen kann und die Geldeinheiten nicht mehrfach ausgegeben werden können. Daher wird Bitcoin auch als Kryptowährung bezeichnet, obwohl der Begriff Währung normalerweise von Staaten emittierte Zahlungsmittel bezeichnet.[10] In deutschsprachigen Medien wird auch die Bezeichnung Kryptogeld benutzt.[11][12][13]
1. Ursprung
Das Konzept von Bitcoin wurde 2008 in einem Whitepaper von Satoshi Nakamoto[14] auf einer Mailingliste über Kryptographie vorgeschlagen.[15][16] Bisher wurde nicht bekannt, ob der Name für eine Person, ein Pseudonym oder eine Gruppe von Personen steht. Bitcoin basiert auf der Idee einer kryptographischen Währung, die 1998 von Wei Dai als b-money und von Nick Szabo als bit gold beschrieben wurde.[17]
„Das Kernproblem konventioneller Währungen ist das Ausmaß an Vertrauen, das nötig ist, damit sie funktionieren. Der Zentralbank muss vertraut werden, dass sie die Währung nicht entwertet, doch die Geschichte des Fiatgeldes ist voll von Verrat an diesem Vertrauen. Banken muss vertraut werden, dass sie unser Geld aufbewahren und es elektronisch transferieren, doch sie verleihen es in Wellen von Kreditblasen mit einem kleinen Bruchteil an Deckung. Wir müssen den Banken unsere Privatsphäre anvertrauen, vertrauen, dass sie Identitätsdieben nicht die Möglichkeit geben, unsere Konten leerzuräumen. Ihre massiven Zusatzkosten machen Micropayments unmöglich.
Eine Generation früher hatten Nutzer von Time-Sharing-Computersystemen ein ähnliches Problem. Vor dem Aufkommen von starker Verschlüsselung mussten die User sich auf Passwortschutz für ihre Daten verlassen und dem Systemadministrator vertrauen, dass dieser ihre Informationen vertraulich hielt. Diese Privatsphäre konnte jederzeit aufgehoben werden, wenn der Administrator zu dem Schluss kam, dass sie weniger wog als andere Belange, oder auf Anweisung seiner Vorgesetzten. Dann aber wurde starke Verschlüsselung für die Masse der Nutzer verfügbar, und Vertrauen war nicht länger nötig. Daten konnten auf eine Weise gesichert werden, die einen Zugriff durch Dritte – egal aus welchem Grund, egal mit wie guten Entschuldigungen, egal was sonst – unmöglich machten.
Es ist Zeit, dass wir dasselbe mit Geld machen. Mit einer elektronischen Währung, die auf einem kryptografischen Beweis beruht und kein Vertrauen in Mittelsmänner benötigt, ist Geld sicher und kann mühelos transferiert werden.“
Das Bitcoin-Netzwerk entstand am 3. Januar 2009 mit der Schöpfung der ersten 50 Bitcoins.[19] Einige Tage später wurde unter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ auch die erste Version der Bitcoin-Referenz-Software Bitcoin Core veröffentlicht.
Einzelnachweise
- FAQ: Netzwerk. In: Bitcoin-Wiki. 24. November 2012, abgerufen am 26. Mai 2013.
- Protocol specification. In: Bitcoin-Wiki. 5. Mai 2013, abgerufen am 26. Mai 2013 (englisch).
- Deutschland erkennt Bitcoins als privates Geld an, Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH. 16. August 2013. Abgerufen am 29. Oktober 2014.
- Kunstwährung Bitcoin gilt als „privates Geld“, Neue Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG. 16. August 2013. Abgerufen am 29. Oktober 2014.
- Brian Duignan (Hrsg.): Money and Capital. In: Economics: Taking the Mystery Out of Money Series. Rosen Publishing, New York 2012, ISBN 978-1-61530-898-9, S. 48.
- Bitcoin im Sinkflug: Schwächeanfall auf dem Weg in den Mainstream, Heise Zeitschriften Verlag. 8. Oktober 2014. Abgerufen am 9. Oktober 2014.
- Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System. bitcoin.org. Oktober 2008. Abgerufen am 28. April 2014.
- Joshua Davis: The Crypto-Currency: Bitcoin and its mysterious inventor.. In: The New Yorker. Abgerufen am 10. Oktober 2014.
- „To reduce confusion between Bitcoin-the-network and Bitcoin-the-software we have renamed the reference client to Bitcoin Core.“ Bitcoin Core version 0.9.0 released -Rebranding to Bitcoin Core, Bitcoin Project. 19. März 2014. Abgerufen am 3. November 2014.
- US-Steuerbehörde: Bitcoins sind keine Währung, Heise Zeitschriften Verlag. 26. März 2014. Abgerufen am 9. Oktober 2014.
- Kryptogeld-Regulierung in Deutschland: „Bitcoins fair behandeln“, Heise Zeitschriften verlag. 27. September 2014. Abgerufen am 9. Oktober 2014.
- Anka HakertSteuergeheimnis Bitcoin Was das Finanzamt zu Kryptogeld sagt. In: c’t. Nr. 22/2014, 2. Oktober 2014, S. 48 ff.. Abgerufen am 29. Oktober 2014.
- Bitcoin-Party: Bit-Drop-Projekt verschenkt Krypto-Geld, CHIP Digital GmbH. 28. August 2014. Abgerufen am 29. Oktober 2014.
- Der wahre Mann hinter Bitcoin, Heise Zeitschriften Verlag. 22. August 2014. Abgerufen am 9. Oktober 2014.
- Satoshi Nakamoto: Bitcoin P2P e-cash paper. 2008 (mail-archive.com, abgerufen am 5. Juni 2011).
- Satoshi Nakamoto: Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System. 2008 (bitcoin.org (PDF; 184 kB)).
- Nick Szabo: Bitcoin, what took ye so long?. 28. Mai 2011 (unenumerated.blogspot.com, abgerufen am 4. Juni 2011).
Originalzitat:
- The root problem with conventional currency is all the trust thats required to make it work. The central bank must be trusted not to debase the currency, but the history of fiat currencies is full of breaches of that trust. Banks must be trusted to hold our money and transfer it electronically, but they lend it out in waves of credit bubbles with barely a fraction in reserve. We have to trust them with our privacy, trust them not to let identity thieves drain our accounts. Their massive overhead costs make micropayments impossible.
- A generation ago, multi-user time-sharing computer systems had a similar problem. Before strong encryption, users had to rely on password protection to secure their files, placing trust in the system administrator to keep their information private. Privacy could always be overridden by the admin based on his judgment call weighing the principle of privacy against other concerns, or at the behest of his superiors. Then strong encryption became available to the masses, and trust was no longer required. Data could be secured in a way that was physically impossible for others to access, no matter for what reason, no matter how good the excuse, no matter what.
- Its time we had the same thing for money. With e-currency based on cryptographic proof, without the need to trust a third party middleman, money can be secure and transactions effortless.
- Satoshi Nakamoto: Bitcoin open source implementation of P2P currency. 11. Februar 2009 (p2pfoundation.ning.com, abgerufen am 22. Juni 2013).
- Block 0 – Bitcoin Block Explorer. Abgerufen am 15. Januar 2013.
2. Funktionsweise
- blockchain
- genesisblock
- transaktion
- keys
3. rechtliche Einordnung in Deutschland
- Sache immaterielles Recht
- Recheneinheit
- Banklizenz
- Geldwäsche
- Einfuhrbestimmungen „10.000 EUR“ Bargeld
§ 12a ZollVG – Überwachung des grenzüberschreitenden Bargeldverkehrs
(1) Die nach Artikel 3 der Verordnung (EG) Nr. 1889/2005 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Oktober 2005 über die Überwachung von Barmitteln, die in die oder aus der Gemeinschaft verbracht werden (ABl. EU Nr. L 309 S. 9), erforderliche Anmeldung muss schriftlich im Zeitpunkt der Ein- oder Ausreise erfolgen. Die §§ 2 und 4 gelten entsprechend.
(2) Auf Verlangen der Zollbediensteten haben Personen Bargeld oder gleichgestellte Zahlungsmittel im Wert von 10.000 Euro oder mehr, die sie in den, aus dem oder durch den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbringen oder befördern, nach Art, Zahl und Wert anzuzeigen sowie die Herkunft, den wirtschaftlich Berechtigten und den Verwendungszweck darzulegen. Institute im Sinne des § 2 Abs. 1 Nr. 1 bis 6 des Geldwäschegesetzes vom 13. August 2008 (BGBl. I S. 1690) in der jeweils geltenden Fassung und ihre Beauftragten sind von den Verpflichtungen nach Satz 1 ausgenommen.
§ 1 ZollVG
(3a) Der Verkehr mit Barmitteln, die in die oder aus der Gemeinschaft verbracht werden, wird gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1889/2005 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Oktober 2005 über die Überwachung von Barmitteln, die in die oder aus der Gemeinschaft verbracht werden (ABl. EU Nr. L 309 S. 9), im Geltungsbereich dieses Gesetzes zollamtlich überwacht. Soweit die Verordnung (EG) Nr. 1889/2005 auf nationales Recht verweist, gelten die Bestimmungen zur Überwachung des innergemeinschaftlichen Bargeldverkehrs entsprechend, soweit in diesem Gesetz keine abweichende Regelung getroffen wird. Zur Verhinderung und Verfolgung der Geldwäsche nach § 261 des Strafgesetzbuches, der Terrorismusfinanzierung nach § 89c des Strafgesetzbuchs oder der Finanzierung einer terroristischen Vereinigung nach § 129a, auch in Verbindung mit § 129b des Strafgesetzbuchs, der Steuerhinterziehung nach § 370 der Abgabenordnung und Steuerordnungswidrigkeiten nach den §§ 377 bis 380 der Abgabenordnung sowie des Betruges zu Lasten der Sozialleistungsträger nach § 263 des Strafgesetzbuches beziehungsweise der missbräuchlichen Inanspruchnahme von Sozialleistungen nach § 404 Absatz 2 Nummer 26 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch oder § 63 Absatz 1 Nummer 6 des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch, wird unbeschadet der Absätze 1 bis 3 und 4, der §§ 10 bis 12 und der §§ 209 bis 211 der Abgabenordnung das Verbringen von Bargeld oder gleichgestellten Zahlungsmitteln in den, aus dem und durch den Geltungsbereich dieses Gesetzes zollamtlich überwacht. Dem Bargeld gleichgestellte Zahlungsmittel im Sinne des Satzes 3 sind Wertpapiere im Sinne des § 1 Abs. 1 des Depotgesetzes und § 808 des Bürgerlichen Gesetzbuchs, Schecks, Wechsel, Edelmetalle und Edelsteine sowie elektronisches Geld im Sinne des § 1 Abs. 14 des Kreditwesengesetzes.
Nach § 31a Abs. 1 ZollVG handelt ordnungswidrig, wer vorsätzlich oder fahrlässig entgegen § 12a Abs. 1 S. 1 ZollVG das mitgeführte Bargeld oder die gleichgestellten Zahlungsmittel auf Verlangen der zuständigen Beamten des Zolldienstes oder des Bundesgrenzschutzes nicht oder nicht vollständig anzeigt.
http://www.iww.de/pstr/archiv/zollvg-bargeldkontrollen-bei-auslandsreisen-f10282
4. steuerliche Einordnung in Deutschland
- USt
- Mining (premined)/forging
- Handel
- § 23 EStG
- Softwareentwicklung
5. Besondere Coins
- BTC
- Dodgecoin
- Litecoin
- Ethereum
- Lisk
- Iota