…kann man auch haben, wenn der Betrieb voll läuft. So am Flugsteig A11 in Berlin TXL heute morgen. Alle wollen in den Flieger nach Frankfurt. Der ist morgens deshalb immer etwas größer als sonst (A 321-200). Deshalb geht es an der Sicherheitskontrolle, die in Tegel ja für jedes Abfluggate einzeln erfolgt, auch besonders langsam. Wie bitte? Ja. Quälend langsam! 30 Minuten für ebenso viele Meter.
Man sieht nur die Schlange. Sie macht einen scharfen Knick hinter den Sichtschutz. Was Geheimnisvolles dahinter, an der Sicherheitskontrolle, tatsächlich so langsam geht, sieht man daher nicht. Man muss also spekulieren.
Die nervösen Analysen der Passagiere:
“Bummelstreik!” (Anwalt ohne Arbeitsrechtskenntnisse)
“Die wollen uns den neuen Flughafen in Schönefeld schmackhaft machen!” (PR-Spezialistin auf dem Weg zum Kunden).
“Wenn die alle, die nach Frankfurt wollen, einfach mal vorlassen würden” (Controller einer Bank)
“We all want to go to Frankfurt” (Investmentbanker)
“Den müsste mal einer richtig Feuer machen!” (Selbständiger Geschäftsmann)
“Berlin war so schön, es will mich nicht loslassen…” (Frau mit vielen flatternden Tüchern)
“Ich bring gleich einen um, dann beschwer ich mich!” (Junger Mann um die 30, wichtig)
“Don’t worry!” (Amerikanischer Geschäftsmann
“Ist alles wie in der DDR!” (Offenbar westdeutscher Anzugträger mit einer 6 in Geografie, Geschichte im Bremer Abi wohl abgewählt)
“Da macht sicher wieder einer Ärger, weil er zu viel Zahncreme dabei hat…!” (Kopfschüttelnder, genervter Ingenieur mit Halbbrille)
Endlich kommt man um die Ecke, wo Securitas die Sicherheit der Berliner Flughäfen überwacht. Dahinter: Zwei Kontrollstationen. Eine ist gesperrt, die zweite offen. Statt der Standardbesetzung (drei Leute pro Station) sind erst mal nur zwei zu sehen. Die Lösung ist einfach: Mit zu wenig Personal kommt man mit der Arbeit einfach nicht nach (deutscher Arbeitsrechtsanwalt, der den Flug wenigstens erreicht hat).