Rechtsanwalt Wolf J. Reuter

Jacobsen Rechtsanwälte Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
10707, Berlin
21.06.2012

Bahnreise ist Wahnreise

Irgendwo, in der Hitzehölle der niedersächsischen Tiefebene. Irgendwo in der Nähe eines Ortes, der phonetisch “Pakke-Rathebusch” heißt, steht ein ICE auf der Strecke. Steht.

Was haben sich nicht schon Anwälte in Blogs über die Bahn beklagt. Nie, nie wollte ich einstimmen. In großen Logistikunternehmen geht mal was schief – klar.

Aber der ICE, der fast eine und eine halbe Stunde zu spät aus Hamburg weggefahren ist, dessen Klimaanlage leider ausgefallen ist (zum Glück war es in Hamburg heiß und sonnig…) und hier über die Nebenstrecke nach Berlin kriecht, wäre der Gipfel. Wenn nicht auch das kostenlose (warme) Wasser aus wäre. Im “Bistro” gab’s schon bei der Abfahrt nix mehr. Das ist kein gewöhnlicher Gipfel, eher der Mount Everest.

Bei gefühlten 40 Grad Innentemperatur und nah am Kollaps bloggt man eben noch einmal den Akku leer, damit die Nachwelt es erfährt.

Hier gibt’s allerdings nur Arbeit für Strafrechtler in der Nachwelt. Mein Gegenüber wollte schon Gewalt üben, fügte sich aber darein, dass er damit den Zug nicht schneller macht. Ich sage mal nicht, dass die Mitarbeiter der DB unter diesen Bedingungen, vor allem bei der Hitze, gar nicht mehr arbeiten müssen. Erstens könnten sie es ernst nehmen. Zweitens nimmt der Gegenüber sich dann eventuell meine Wenigkeit vor. In machen Situationen sollten Arbeitsrechtler die…Sabbel halten.

Das Arbeitsgericht in Hamburg passte heute irgendwie zum ICE. Aber das ist eine andere Geschichte.