Auch diese Woche möchte ich mit einer Anekdote beginnen, die aus Bayern stammt:
Zwei benachbarte Bauern, die sich nicht leiden können, treffen sich nach dem Kirchgang und finden eine Kröte am Weg.
„Bal du die hoibe Krottn frisst, zoi in dia fünfzig Mark!“ sagt der eine.
Um den anderen zu ärgern und zu zeigen, dass ihm vor nichts graust, verspeist der Angesprochene tatsächlich die halbe Kröte. Sie schmeckt in der Tat ekelhaft.
Als er sieht, wie der andere zögernd zum Geldbeutel greift, kommt ihm der rächende Einfall. Er schlägt dem Gegner vor, die andere Hälfte der Kröte zu essen – dann seien sie wieder quitt. Dieser macht sich an die widerliche Aufgabe.
Als er fertig ist, den scheußlichen Geschmack im Mund, den Gegner bleich neben sich, sagt er seufzend „Jo warum ham mia zwoa jiatz die Krottn gfressn?“
Die allgemeine Aussage dieser Geschichte ist die menschliche Neigung, Geld, Kraft und oft auch Gesundheit zu vergeuden, um der schmerzlichen Einsicht zu entgehen, dass manches Problem nicht gelöst, sondern nur ertragen werden kann.
Der Nachbar ist eine mir unangenehme Person – daran lässt sich nichts ändern, es ist nur möglich, den Aufwand an Energie gering zu halten, den ich auf die Tatsache verwende, dass mein Hausrecht am Gartenzaun endet.
Bildnachweis: © Trueffelpix – Fotolia.com
Haben Sie schon mal etwas von „Mediation“ gehört? Nein? Dieses kurze Video stellt den Ablauf einer Mediation sowie die Rolle des Mediators anschaulich und leicht verständlich vor und räumt mit häufigen Missverständnissen auf: