Geblitzt auf der BAB 115. Im Rahmen der Bauarbeiten auf der A115 (Avus) in Berlin führt die Polizei Brandenburg eine Geschwindigkeitskontrolle kurz vor Berlin durch. Die Geschwindigkeit ist von der sonst üblichen Beschränkung auf 120 km/h zunächst auf 100 km/h reduziert. Die Beschränkung einige Kilometer vor der Baustelle soll Auffahrunfälle durch eventuelle Rückstaus vermeiden. Ob die Beschränkung an dieser Stelle sinnvoll ist, darüber kann gestritten werden. Geblitzt wird schließlich kurz vor der Autobahnabfahrt Kleinmachnow (siehe Bild Blitzer.de). Laut Angaben der Messbeamten soll es hier zu überdurchschnittlich vielen Verkehrsverstößen kommen. Dies liegt wohl daran, dass der Kraftfahrer entweder die Verkehrszeichen nicht wahrnimmt oder aber ein sichtlicher Grund für die Beschränkung an dieser Stelle nicht erkennbar ist, da die Baustelle noch einige Kilometer hinter der Messstelle liegt. Geblitzt wird mit dem Einheitensensor ES3.0 der Firma eso. Das Messgerät ES 3.0 (Einheitensensor) ist ein mobiler, rechnergesteuerter Einheitensensor. Die Messung der Geschwindigkeit des betroffenen Fahrzeugs erfolgt bei diesem Blitzer nach dem Prinzip der Weg-Zeit-Messung. Der Blitzer verfügt im Sensorkopf über fünf optische Helligkeitssensoren (siehe Abbildung), die mit ihren einzelnen Einheitensensoren einen bestimmten Hintergrundausschnitt überwachen. Durchfährt ein PKW diesen Bereich, wird durch die Helligkeitsdifferenz der einzelnen Sensoren die Geschwindigkeit errechnet. Gleichzeitig wird noch der Seitenabstand des jeweiligen Fahrzeugs ermittelt. Bei einem geräteinternen Abgleich wird die Plausibilität des gemessenen Geschwindigkeitswerts überprüft. Fehler treten bei dieser Messung oftmals durch mangelhaften Aufbau der Messanlage auf. Die Messbeamten haben vor der Messung die Messstelle einzurichten und dabei insbesondere eine Fotolinie zu dokumentieren. An dieser muss sich das Fahrzeug des Betroffenen befinden, um Fehlmessungen auszuschließen. Ferner haben die Beamten unter anderem auch die Fahrbahnneigung auf den Messsensor zu übertragen und durch nochmalige Überprüfung auszuschließen, dass sich der Sensorkopf während des Messtages verändert hat. Eine Veränderung könnte grundsätzlich dadurch eintreten, da die Messanlage meist auf der Grasnarbe neben der Fahrbahn steht und ein Wegsacken nicht vollends ausgeschlossen ist. Überprüfung der Messung Die Bußgeldakte gibt eine Reihe von Anknüpfungspunkte, um die Messung zu überprüfen. Betroffene, die an dieser Messstelle geblitzt worden, erhalten zunächst von der Bußgeldbehörde Gransee die Möglichkeit, die Messung online einzusehen. Hierzu erhalten die Betroffenen einen Benutzernamen und ein Kennwort und können sich sodann auf der Seite www.polizei.brandenburg.de einloggen. Durch die Online Akteneinsicht kann oft eine erste Abschätzung erfolgen. Unsere Verkehrsrechtsanwälte stehen Ihnen gerne für eine kostenlose Ersteinschätzung zur Verfügung.
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04.10.2012