- Worum geht es beim Abgasskandal?
- Die US- Umweltbehörde „EPA“ stellte im Jahre 2014 durch das Forschungsinstitut International Council on Clean Transportation und der Universität West Virginia erhöhte Emissionswerte bei einigen VW-Modellen fest. VW habe mit einer speziellen Motorsoftware getrickst, so der Vorwurf der EPA. Die Software erkenne Abgasmessungen und liefere in der Folge gesetzeskonforme Abgaswerte, aber nur während der Testzyklen.
- Nachdem die Volkswagen AG damit konfrontiert wurde, räumte das Unternehmen am 03. September 2015 gegenüber der zuständigen Umweltbehörde die Manipulation von Abgaswerten ein und gab diese am 19. September 2015 zu.
- In einer Presseerklärung vom 23.09.2015 informierte Volkswagen die deutsche Öffentlichkeit. Darin wurde den Kunden eine umfassende Aufklärung der „Schadstoffthematik“ zugesichert.
Abweichungen seien nur bei Fahrzeugen des Motortyps EA 189 festzustellen. Hierbei liegt eine Abweichung zwischen den Prüfstandswerten und dem realen Fahrbetrieb vor. Die aktuell angebotenen Neuwagen mit EURO 6 Dieselmotoren seien nicht von den Vorwürfen betroffen.
Der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Martin Winterkorn trat noch am selben Tag von seinem Amt zurück.
- Unter dem 25.09.2015 bestätigte der neue Vorsitzende Matthias Müller, dass weltweit rund 5 Millionen Fahrzeuge der Marke Volkswagen betroffen seien. Diese Fahrzeuge bestimmter Baujahre und Modelle (wie z.B. der VW Golf der sechsten Generation, der VW Passat der siebten Generation und die erste Generation des VW Tiguan) sind ausschließlich mit Motoren des Typs E 189 ausgestattet.
- Am 28.09.2015 erklärte die VW –Tochter Audi dass weltweit auch über 2 Millionen Modelle der Marke Audi von der Abgasmanipulation betroffen seien. Auch die Marken Seat und Skoda räumten ein, Fahrzeuge mit der Manipulationssoftware ermittelt zu haben.
- Seit dem 02.10.2015 wurden Internetseiten von den betroffenen Unternehmen bereitgestellt, auf der alle TDI-Kunden ihre Fahrzeug-Identifikationsnummer (FIN) eintragen und überprüfen können.
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- Am 06.10.2015 informierte ein Konzernsprecher, dass weltweit insgesamt 11 Millionen manipulierte Fahrzeuge betroffen sind, von denen insgesamt allein 8 Millionen innerhalb der Europäischen Union verkehren.
- Am 07.10.2015 wurde die erste deutsche Klage einer VW-Privatkundin eingereicht. Kaufentscheiden seien für die Klägerin die angeblich niedrigen Abgaswerte gewesen. Die Klägerin wirft VW außerdem vor, dass durch die anstehende Nachbesserung Motorleistung, Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit sowie weitere wichtige Parameter ihres Fahrzeugs sinken und der Kraftstoffverbrauch steigen werde.
- Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat dem Hersteller VW gegenüber mit Schreiben vom 15.10.2015 den Rückruf von 2,4 Millionen Fahrzeugen von VW, Audi, Skoda und Seat angeordnet.
Betroffen sind Fahrzeuge der Baujahre 2007 bis 2013 mit EURO 5 Dieselmotoren vom Typ EA 189 der Größe 2 Liter, 1,6 Liter und 1,2 Liter Hubraum.
- Am 16.12.2015 teilte der VW-Konzern mit, dass das Kraftfahrt-Bundesamt nunmehr alle Abhilfemaßnahmen vollumfänglich bestätigt hat. Die Fahrzeughalter werden nun kurzfristig über die nächsten Schritte informiert. Um eine schnelle Abarbeitung zu gewährleisten, beginnt VW mit dem geplanten Rückruf gleich zu Beginn des Jahres 2016.
Außerdem teilt die Volkswagen AG mit, dass sie ausdrücklich bis zum 31.07.2017 auf die Erhebung der Verjährungseinrede im Hinblick auf etwaige Ansprüche, die im Zusammenhang mit der in Fahrzeugen mit Motortyp EA 189 eingebauten Software bestehen, verzichtet. Dieser Verjährungsverzicht für derartige Ansprüche gelte auch, soweit diese bereits verjährt sind.