Staatsanwaltschaft und Ermittler des Hanauer Betrugskommissariates sollen am Montag dieser Woche in Bruchköbel auf Grundlage entsprechender Durchsuchungsbeschlüsse die Kanzleiräume einer 50-jährigen Rechtsanwältin durchsucht haben.
Die Anwältin soll im Verdacht stehen, in mehr als 20 Fällen ihre Mandanten betrogen zu haben. So soll sie vor allem überhöhte Vorschüsse und Barzahlungen vereinnahmt und nicht abgerechnet haben. Desweiteren habe sie wohl auch hohe Geldbeträge für angebliche und unzulässige Sicherheitsleistungen oder Verfahrensbeschleunigungen kassiert.
Die geschädigten Mandanten hätte sie zum Teil mit ungedeckten Schecks oder mit Rückzahlungsversprechen hingehalten – die Kriminalpolizei beziffert den inzwischen eingetretenen Vermögensschaden auf mehr als 250.000 Euro.
Zunächst hätten sich viele der vermeintlich Geschädigten bedeckt gehalten. Die meisten seien im Rechtsstreit unerfahren und hätten “ihrer” Anwältin einen Vertrauensvorschuss eingeräumt.
Seit rund einem Jahr seien jedoch vermehrt Beschwerden bei der Rechtsanwaltskammer eingegangen, so dass der 50-Jährigen mittlerweile die Zulassung entzogen worden sein soll.
Bei der Durchsuchung am Montag sollen drei Umzugskisten mit Mandantenunterlagen sichergestellt worden sein, die nun ausgewertet werden müssen. Ein erster Einblick soll jedoch ergeben haben, dass Beweismittel enthalten sein dürften, die die Tatvorwürfe erhärten könnten. Quelle: PP Südosthessen Copyright © 2010 by Anwalt bloggt J. Sokolowski
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08.10.2010